Decodereinbau: MX61 in Roco 260


Nachdem ich verschiedene Digitrax und Lenz Dekoder eingebaut hatte sollte meine 260 einen MX61 bekommen. Zwar hat sie keinen Faulhabermotor aber der MX61 ist der einzige Dekoder mit 128 Fahrstufen und Regelung. Letzteres halte ich bei einer Rangierlok für angebracht.

Der Platz für einen Dekoder ist nicht besonders groß. Wird der Dekoder im Bereich des Führerhauses quer eingebaut, ist eine spätere Demontage der Lok fast unmöglich, da der Dekoder auf dem Gehäuseteil mit den beiden Vorbauten aufliegt. Nach langem Messen habe ich dann aber festgestellt, daß im kurzen Vorbau zwischen Getriebe und Lichtleiter ausreichend Höhe vorhanden ist. Um die Inneneinrichtung des Führerstandes zu erhalten, sollte der Dekoder so weit wie möglich in den Vorbau geschoben werden. Außerdem wollte ich so viel Gewicht wie möglich behalten. Daher habe ich der Werkstatt meines Arbeitgebers eine Nut in das Gewicht fräsen lassen.

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Zeichnung 1: Ausfäsung für den MX61.

In Bild 1 ist der Dekoder in der gefrästen Nut zu sehen. Die verbleibende Materialstärke über dem Dekoder beträgt in der Nut für den Lichtleiter weniger als ein halben Millimeter. Außerdem ist noch ein Kabelkanal von oben in das Gewicht gefräst. Wer nicht die Möglichkeiten für eine derartige Fräsung hat, kann natürlich auch das Gewicht oberhalb des Dekoders vollständig wegfräsen. Leider hat die Bohrung für die Befestigungsschraube nur im oberen Teil ein Gewinde. Deswegen muß der untere Teil der Bohrung aufgebohrt werden und eine Hülse mit Innengewinde eingepreßt oder eingeklebt werden. Man sollte keinesfalls vergessen die Befestigungsschraube zu kürzen. Auch später sollte man niemals eine Originalschraube bis in den Dekoder schrauben!

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Bild 1: MX61 in der Ausfräsung, Abmessen der Kabellänge

Bei der Elektrik ist das Problem die Kabellängen festzulegen. Ein Abmessen ist nur mit aufgesetztem Gewicht möglich; zum Löten muß das Gewicht jedoch entfernt werden. Ich habe beim Aufbau wie in Bild 1 die Stelle, wo das Kabel die Platine erreicht mit etwas Klebeband markiert. Dabei muß man beachten, daß zu Öffnen des Gehäuses das Kabel etwas Spiel braucht.

Dann habe ich alles wieder zerlegt und die Platine ausgebaut. Damit die Kabel nicht in die Kardanwelle gelangen können habe ich sie unter der Platine hindurchgeführt und durch die Öffnungen, wo die Widerstände saßen gezogen. Natürlich habe ich vorher alle Bauteile auf der Platine entfernt. Wer den Einbau exakt wie hier beschrieben durchführt, kann auch einfach die mit dem Zollstock gemessenen 45 mm übernehmen. An der Stelle, auf die der Bleistift zeigt, befand sich eine Beschriftung als Teil der Leiterbahnen. Da dadurch die Leiterbahn für die vordere Lampe mit dem Gehäuse verbunden wurde, habe ich die Beschriftung einfach mit einem Schraubenzieher entfernt.

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Bild 2: Anschuß der Kabel

Beim Anschluß der Kabel muß man beachten, daß durch die quer liegenden Widerstände die Motoranschlüsse seitenvertauscht sind. in Bild 2 erkennt man 2 mal vier Lötflächen. Die Kabelfarben sind von links nach rechts in der oberen Reihe weiß, schwarz, grau und blau und unten braun, orange rot und gelb. Die braune Leitung wird nicht verwendet und ist an eine isolierte Insel angeschlossen. Vielleicht kommt da ja noch was. Da die Stromabnehmer in die rechte vordere und linke hintere Leiterbahn genietet sind, müssen diese Leiterbahnen vor und hinter den Nieten getrennt und die blaue Leitung (plus für Licht) über diese Lücken hinweg gebrückt werden. Da der Rahmen aber sehr dicht über der Platine liegt, darf nicht an beliebiger Stelle gelötet werden, insbesondere bei der nach hinten führenden Leitung.

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Bild 3: Fertig eingebauter Dekoder

Danach kann die Lok wieder montiert werden. In Bild 3 sieht man, daß von der Inneneinrichtung von unten eine kleine Ecke abgeschnitten werden muß, die aber später nicht zu sehen ist. Beim Aufsetzen des Gehäuses sollte kein Kabel wie auf dem Bild das weiße vor der Kannte des Rahmens verlaufen, da es dort gequetscht würde. Wenn man das Gehäuse abnehmen will, löst man die Befestigungsschrauben und dreht sie dann eine knappe Umdrehung wieder ein. Dann hebt man das Gehäuse an und kann durch vorsichtiges Aufhebeln das Gehäuse vom Gewicht trennen und abziehen.


(*) Die Zeichnung steht auch als 3182 x 1452 Pixel großes GIF (55 KByte)
zur Verfügung. Beim Ausdruck mit Wingif oder Paint Shop Pro auf einem 300 dpi Drucker erhällt man eine Zeichnung im Maßstab 2:1 auf DIN A4 quer.



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