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Decoder im Steuerwagen

 
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Für die Stirnlampen und Rücklichter eines Steuerwagens wird oft ein eigener Decoder benötigt, da meistens der Aufwand für eine elektrische Verbindung zur Lok oder dem Triebwagen zu aufwendig ist.

Es stehen aber nur wenige kommerziell verfügbare Funktionsdecoder zur Verfügung. Dieses ist dadurch begründet, daß ein Funktionsdecoder bis auf die Ausgangstreiber für den Motoranschluß die gleichen Bauteile wie ein "vollständiger" Decoder benötigt, und damit nicht wesentlich billiger sein kann. Aufgrund der geringeren Verkaufszahlen, ist er oft sogar teurer. Man kann aber auch einen normalen Decoder als reinen Lichtdecoder verwenden. Gerne wird dabei auf den "Billigdecoder" LE103 von Lenz zurückgegriffen.

Während man einem normalen Steuerwagen eine eigene Adresse zuweisen wird, um dann mit der jeweiligen Lok eine Mehrfachtraktion aufzubauen, gibt man dem Decoder in Steuerwagen einer Triebwagengarnitur normalerweise die gleiche Adresse wie dem Triebwagen. Man spart sich dabei den Aufbau der Mehrfachtraktion.

Wird dabei der Decoder im Triebwagen im 128 Fahrstufenmodus betrieben, muß auch der Decoder im Steuerwagen die Pakete für 128 Fahrstufen verstehen. Zwar wird zum Ein- und Ausschalten der Beleuchtung im 28 und 128 Fahrstufenmodus das gleiche Befehlsformat verwendet, das Richtungsbit befindet sich jedoch im Fahrbefehl. Und die Fahrbefehle für 28 bzw. 128 Fahrstufen sind unterschiedlich aufgebaut. Decoder mit maximal 28 Fahrstufen können die Pakete für 128 Fahrstufen nicht verstehen und ignorieren sie. Damit weiß der Decoder dann nicht, in welche Richtung gefahren wird. Also wird bei einem 128 Fahrstufen-Decoder im Triebwagen auch ein solcher im Steuerwagen benötigt, z.B. der neue LE103XF.

Umgekehrt, 28 Fahrstufen-Decoder im Triebwagen und 128 Fahrstufen-Decoder im Steuerwagen, ergeben sich keine Probleme, da jeder 128 Fahrstufen-Decoder auch die Pakete für 28 Fahrstufen versteht.

Ein anderes Problem ist die Programmierung des Decoders im Steuerwagen. Zwar können problemlos Parameter geschrieben werden, für die Rückmeldung, daß heißt das Lesen der Parameter, wird jedoch ein Motor als Last benötigt. Da dieser im Steuerwagen nicht vorhanden ist, ersetzt man ihn durch einen 120 Ohm Widerstand (150 Ohm geht auch). Im normalen Fahrbetrieb würde dieser Widerstand aber sehr heiß: bei 12 V werden 1,2 W Leistung verbraten, bei 15 V sogar 1,9 W. Um dieses zu vermeiden, bedient man sich der ladbaren Geschwindigkeitstabelle. Sie wird mit lauter Nullen geladen und mit Bit 4 (Lenz bezeichnet das als Bit 5) im CV 29 aktiviert. Damit erhält der Widerstand im Fahrbetrieb keine Spannung mehr. Sicherheitshalber sollte man auch den Analogbetrieb abschalten (Bit 2 = Lenz-Bit 3 in CV 29). Insgesamt ergibt sich für CV 29 ein Wert von 18 für kurze und 50 für lange Adressen.

Trotzdem kann ruhig ein leistungsstarker Widerstand (z.B. 1 Watt) verwendet werden. Dieser bleibt nämlich bei den kurzen Strompulsen beim Lesen aufgrund seiner thermischen Trägheit kälter, als ein kleinerer Widerstand.

Decoder auf dem Rahmen im Dach eines VS98/998 (32K) 

Im Bild ein LE103XF auf dem Rahmen, der beim VS98 bzw. 998 normalerweise die Lichleitstäbe trägt. Auf eine Innenbeleuchtung habe ich verzichtet, die obere Lampe des Spitzensignals ist eine 1,5 V Kleinstglühlampe, die über einen 5 V Spannungsregler (78L05, das schwarze Etwas) und einen Vorwiderstand von 240 Ohm versorgt wird. Sie sitzt im Schrumpfschlauch ganz links. Der Schumpfschlauch wird einfach hinter der Linse unters Dach geklebt und verhindert den Lichtaustritt nach unten. An dem Spannungsregler sitzen noch zwei SMD-Kondensatoren, die ein Schwingen des Reglers verhindern.

Der 150 Ohm-Widerstand zum Lesen muß nicht so groß sein, bei falscher Programmierung schmilzt einem aber das Dach nicht so leicht weg. Beim LE103XF muß man übrigens auch die Anfahrspannung in CV 2 auf Null setzen, wenn der Widerstand im Fahrbetrieb keine Spannung bekommen soll.

Decoder in der Bodenwanne eines 815 (ex ESA 150) (45K) 

Im zweiten Bild ein LE103XF in der Bodenwanne eines Kato 815 (ex ESA 150). Dabei muß der Umschalter im Drehgestell totgelegt werden, indem die Leiterbahnen zu den Schleiferflächen abgetrennt werden. Der Widerstand zum Lesen wurde hier direkt an den Decoder gelötet.



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